An die Heimat
(nach Heinrich Heine)
I
Ich schreibe Dir in der Sprache
meines Verrats
Um die Heimatlosigkeit zu erklären.
Ich wollte ja nur, dass Du weißt
Dass ich auch hier nicht hingehöre.
Doch vielleicht—
Vielleicht ist es hier erträglicher.
Ich sehe mich nicht mehr
In Deinen Streifen.
Mein eigener Stern nicht zu finden.
II
Ich werde nicht mehr schreiben
in der Sprache meiner Exklusion.
Dein Versprechen der Freiheit egal.
Was soll es mich denn angehen--
Der alte Begriff bracht‘ mir nichts.
III
Ich schreibe Dir in der Sprache des Herzens
Von schwellender Trauer die Red‘.
Ich setze die Heimat in Brand,
Lege mich hin in die Asch’.
Zerstörung die einzige Hoffnung;
Was ich anzünde, rette ich auch.
Deinen Stillstand kann ich nicht mehr dulden;
Jedoch bleibt die Liebe intakt.
Umso schmerzhafter also die
Scheidung,
die Du selber doch über uns
bracht'st.
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